Nacht der Chöre 2024
Singen geht unter die Haut
als Projekt „Die Nacht der jungen Chöre“ hatte sich das Chor-Event des Sängerkreises Buchen einen überregional hervorragenden Namen erarbeitet. Inzwischen sind die Chöre wohl erwachsen geworden und das Projekt entsprechend umgetauft in „Die Nacht der Chöre“, und in dieser Konstellation boten sieben Chöre des Sängerkreises Buchen und einer aus dem benachbarten Sängerkreis Mosbach einen sicher nachhaltig wirkenden Therapieabend unter dem Titel „Singen geht unter die Haut – Wechselspiel der Emotionen“. In ihrer Begrüßung zeigte Anna Henn – Kreisjugendreferentin und Hauptorganisatorin – fachkundig die positive Wirkung der Musik auf die Psyche der Menschen auf. Sie machte deutlich, dass die sieben Basisemotionen Freude, Überraschung, Angst, Wut, Ekel, Trauer und Verachtung ausschließlich in der Welt der Musik positiv erlebbar werden und diese so positiv auf die Entwicklung der Menschen und durchaus auch als Therapie wirkt. „Singen geht unter die Haut“ – bei den Sängerinnen und Sängern ebenso wie beim Publikum, darunter neben Bürgermeisterstellvertreter Markus Hohn und Dekan Johannes Balbach alles, was Rang und Namen in den Sängerkreisen der Region hat. Die einen summten oder sangen die bekannten Lieder mit, wippten im Takt mit dem Fuß oder begleiteten den Rhythmus mit Klatschen und sparten nicht mit Beifall als verdienten Lohn der Künstler. Bereichert wurde der Abend zudem durch die kurzweilige Moderation von Uwe Lenz und Anja Henn und mehreren Schmunzel-Gedichten mit dem Titel „Herbst“, vorgetragen vom Lenz der u.a. meinte „Der Herbst ist schön, doch schöner ist der Frühling - der Lenz“. Eingerahmt wurde das Programm musikalisch schwungvoll durch den gastgebenden Gesangverein „Frohsinn 1842“ Mudau unter Chorleiter Gerhard Bönig, einladend „You’ll never walk alone“, nachdenklich humorvoll mit Udo Jürgens und zum Abschied mit Udo Lindenbergs tröstendem „Hinterm Horizont geht’s weiter“ und „Go with a Song in your Heart“. Dazwischen begeisterten ganz unterschiedliche Gastchöre mit ebenso unterschiedlichen Emotionen. Beim Gesangverein „Frohsinn“ Waldstetten unter Leitung von Michael Henn könnte als Überschrift „Freude, Glaube, Hoffnung“ stehen, den „Fröhlich“ und klar klangen ihre Lieder, „Ein bisschen Frieden“ und „Ich glaube“. Den Gemischten Chor des MGV „Frohsinn 1860“ Walldürn zog es mit Chorleiter Michael Wüst nach „Wien“ als „Du Stadt meiner Träume“ und dann in die Stadt der Liebe, wo Solistin Anja Lumbustak „Unter dem Himmel von Paris“ die Herzen der Zuhörer berührte und der gesamte Klangkörper „Hinter den Kulissen von Paris“ das quirlige Leben beschrieb. Dass „Zeit ein Geschenk ist“ machte der Gesangverein 1961 Höpfingen unter Dirigent Gerhard Bönig ebenso deutlich wie das schmerzhafte Heim- und Fernweh in „Santo Domingo“ und „Seemann, deine Heimat ist das Meer“. Pure Lebensfreude vermittelten die Sängerinnen des Frauenchors Robern unter Anna Henn mit „Hakuna Matata“, „Einmal leben“ und „An jenem Tag“. Dass Singen verbindet – auch die Sängerkreise – und nachweislich gut für Körper und Seele ist, konnte danach niemand mehr anzweifeln. Außerdem wurde diese Tatsache auch durch die Sänger des MGV 1881 Hainstadt und ihrem jungen Dirigenten Sebastian Scheuermann noch einmal bekräftigt, die mit einem Udo Jürgens Medley, dem „Spielmann“ und „Frisch gesungen“ noch einmal alle Emotionen von ernst bis nachdenklich, lustig bis humorvoll in die Halle zauberten. Obwohl erst im März 2024 gegründet präsentierte sich der Projektchor Höpfingen unter Gerhard Bönig ebenso bunt und gut gelaunt wie gesanglich versiert und modern mit „Erinnerung“, „Somethi‘ stupid“ und „California Dreaming“ bevor als langjähriger Profi der Konzertchor „Cantamus“ des MGV „Liederkranz“ Buchen 1842 unter Dirigat von Michael Wüst musikalisch und schauspielerisch noch eins draufsetzte. A cappella wurde der „Platzregen“ mit Gewitter und Starkregen hör- und erlebbar, ebenso das tierische Spektakel aus „Mutter Erde“ mit dem akustischen Wettstreit der Tiere und schließlich das überaus ansprechende Arrangement des Chorleiters von dem Volkslied „Der Gelbe Wagen“. Zwischen den Vorträgen des Gastgeberchors outete sich Bürgermeisterstellvertreter Markus Hohn als absoluter Fan des Chor-Events und dankte den Mitwirkenden ebenso wie der Sängerkreisvorsitzende Peter Schäfer für den gelungenen und wunderschönen Abend voll positiver Emotionen, Wolfgang Radauscher wünschte sich als Vorsitzender des gastgebenden Chors die baldige Wiederholung eines solche Events und lud zum gemütlichen Austausch und Beisammensein nach dem gemeinsam gesungenen Badnerlied ein. L.M.
Fotos: Liane Merkle, Doris Scholz